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Rückkehr in die Heimat Motuo, die ehemals „abgeschnittene Insel" in Tibet
  2017-09-20 08:15:34  cri

 

Der Kreis Motuo liegt im Südosten des Autonomen Gebiets Tibet. Motuo ist tibetisch und bedeutet so viel wie „verborgene Lotosblume". Dieser Name war eine Umschreibung der Lage des Kreises in der Vergangenheit, denn man konnte den hoch in den Bergen gelegenen Ort nur zu Fuß erreichen. Erst vor vier Jahren wurde Motuo an das Landstraßennetz angeschlossen. Viele Leute, die früher wegen der ärmlichen Verhältnisse den Kreis verlassen hatten, wollen nun wieder zurückkehren.

„Ende dieses Jahres werde ich in mein neues Haus einziehen. Ich freue mich sehr darauf. Früher waren die Wohnbedingungen sehr schlecht. Es war sehr anstrengend, das Dorf zu Fuß zu erreichen. Aber nun kann man hier auch mit einem Auto hinfahren."

Zha Xi freut sich darüber, dass er nicht mehr als Wanderarbeiter mit seiner Familie in verschiedenen Städten leben muss. Er wartet nun aufgeregt auf die Fertigstellung seines neuen 150 Quadratmeter großen Hauses im Dorf Sangzhenka in der Gemeinde Gedang.

Das abgelegene Dorf liegt im Nordosten von Motuo. Die Dorfbewohner führten wegen der schlechten Verkehrsanbindung ein hartes Leben. Deshalb zogen viele Menschen weg. Am 31. Oktober 2013 wurde die Zhamo-Landstraße in Tibet für den Verkehr freigegeben. Der Kreis Motuo ist seitdem keine „abgeschnittene Insel" mehr. Aus Liebe zu ihrer Heimat wollen viele Menschen nun wieder zurückkehren. Dazu sagte Silang Yongzhen, stellvertretender Leiter des Kreises Motuo:

„Sie zogen aus dem Kreis weg, aber sie sind immer noch hier registriert. Seit der Verkehrsfreigabe der Zhamo-Landstraße spürt man die schnelle Entwicklung des Kreises. Außerhalb des Kreises erhalten die Menschen aber keine staatlichen Subventionen für Bewohner von Grenzgebieten. Deshalb wollen sie zurückkehren."

Seit Dezember 2015 hat die Regierung des Kreises über 45 Millionen Yuan RMB investiert, um 64 Rückkehrer-Familien mit insgesamt 295 Personen wieder dort anzusiedeln. Je nach Zahl der Familienmitglieder haben die Familien unterschiedlich große Wohnungen zugeteilt bekommen.

Neben der Verbesserung der Wohnbedingungen hilft die Lokalregierung den Dorfbewohnern auch dabei, auf eigenen Beinen zu stehen. Mima, Leiter der Gemeinde Gedang, erzählt, dass man sich künftig auf den Anbau von Tee und Getreide fokussieren werde.

„Unsere Gemeinde liegt rund 1.800 Meter über dem Meeresspiegel. Der Boden ist für den Anbau von Tee und Paprika gut geeignet. Wir werden für die Bauern auch Kurse über Anbautechniken organisieren. In diesem Jahr werden wir zunächst Mais, Gerste und Weizen anpflanzen."

In den vergangenen Jahren hat sich der Kreis Motuo rasch entwickelt. Die schlechte Verkehrsanbindung und die schlechte Infrastruktur gehören der Vergangenheit an. Gute Landstraßen, verbesserte Telekommunikation und die rasche Entwicklung des Tourismus haben die Dorfbewohner in der abgelegenen Region mit der Außenwelt verbunden. Mima ist davon tief beeindruckt.

„Dank der Maßnahmen der Regierung konnten ehemalige Bewohner zurückgewonnen werden. Sie warten nun auf ihre neuen Häuser und erhalten Subventionen für medizinische Behandlungen. Sie freuen sich auf ein besseres Leben in ihrer Heimat."

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