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Luo Zhaoqiang, ein Troubleshooter für Züge
  2019-06-21 09:07:25  cri


Der 18-jährige Luo Zhaoqiang begann 1990 nach seinem Abschluss an der Dalianer Berufsfachschule für Lokomotiven als Wartungselektrotechniker zu arbeiten. Luo interessiert sich sehr für Technik. Nachdem er die Anlagen, mit denen er täglich in Berührung kam, in-und auswendig gekannt hatte, machte er sich auch mit anderen Anlagen der Fabrik vertraut. Als er erfuhr, dass die erste automatische Drehbank bei Volkswagen Changchun in Betrieb genommen worden war, hatte er die Betriebsanleitung geliehen und sie zum Selbstlernen kopieren lassen. Luo sagt: „Die Kopie des Handbuchs habe ich heute noch. Damals gab es noch keine Computerprogrammierung. Zur Steuerung des Fließbands gab es Geräte wie kleine Taschenrechner. Die einzelnen Befehle mussten per Hand eingegeben werden. Das Handbuch öffnete mir das Tor zum Erlernen der automatischen Kontrolle."

Die Changchuner GmbH für Schienenpersonenverkehr begann 2004 mit dem Bau von Hochgeschwindigkeitszügen. Luo Zhaoqiangs Bemühungen in über einem Jahrzehnt haben sich bezahlt gemacht. Er gilt als einer der besten Wartungstechniker für über 4000 importierte Anlagen und wurde mehrfach als Mitarbeiter des Monats ausgezeichnet.

Wegen seiner hohen technischen Kompetenz und Gewissenhaftigkeit bei der Arbeit ist Luo Zhaoqiang zum Fehlersucher oder Troubleshooter für Hochgeschwindigkeitszüge aufgestiegen. Er erläutert: „Fehlersucher von Hochgeschwindigkeitszügen sind wie Ärzte. Allein in der Fahrerkabine gibt es über 20.000 Leitungen und Kabel, die ähnlich wie Blutgefäße und Nerven dicht nebeneinander liegen. Kommt eine Panne vor, müssen die Leitungen abmontiert und anschließend von Fachleuten wieder montiert werden."

Luo Zhaoqiang hat einen Simulator zum Troubleshooting von Hochgeschwindigkeitszügen entwickelt, um den Arbeitsaufwand zu reduzieren. Das Gerät wurde in China konzipiert und hat damit das ausländische Monopol auf artverwandte Maschinen durchbrochen. Dadurch wurden die Herstellungskosten eines solchen Simulators um 90 Prozent reduziert. Das Gerät wird bald in die USA exportiert, um die berufliche Qualifikation amerikanischer Mitarbeiter der Changchuner GmbH für Schienenpersonenverkehr zu erhöhen. Luo Zhaoqiang erklärt: „Wir befinden uns im Zeitalter der Hochgeschwindigkeitszüge, in dem Innovationen gefragt sind. Wir sollten mit unserer Intelligenz die Arbeitseffizienz und die Produktqualität erhöhen. Nur so können wir der rasanten Entwicklung dieser Branche gerecht werden."

Troubleshooter für Hochgeschwindigkeitszüge ist ein technisch anspruchsvoller Beruf. Die Changchuner GmbH für Schienenpersonenverkehr legt großen Wert auf die Ausbildung von hochqualifizierten Fachkräften. Bereits im Jahr 2008 wurden Chefoperatoren eingeführt. Luo Zhaoqiang ist einer der ersten fünf Chefoperatoren des Unternehmens. Die Zahl ist inzwischen auf elf gestiegen. Außerdem wurden mehrere Ausbildungsstätten gegründet, um die Chefoperatoren bei der technischen Entwicklung und der Ausbildung von Nachwuchs zu unterstützen. Luo Zhaoqiang sagt: „Die Aneignung neuester Technologien für Hochgeschwindigkeitszüge durch intensives Lernen, die Ausbildung qualifizierter Fachkräfte, die Lösung technischer Schlüsselprobleme sowie die Erhöhung der Effizienz sind die wichtigsten Ziele unserer künftigen Arbeit."

Die Firma hat insgesamt über 8900 Personenzüge in mehr als 20 Länder und Regionen der Welt exportiert, darunter die USA, Australien, Thailand und Brasilien. Dabei haben innovative Ansätze und Schlüsseltechnologien eine wichtige Rolle gespielt. Eine wichtige Aufgabe seiner Ausbildungsstätte sei es, innovative Ideen der Arbeiter zu fördern, meint Luo Zhaoqiang.

„Jeder macht ordentlich seine Arbeit, doch es geht um die Hochgeschwindigkeitszüge unseres Landes. Deshalb dürfen wir unsere Arbeit keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen. Uns ist klar geworden, dass technische Innovationen bei unseren Arbeitern einen wichtigen Bestandteil des nationalen Innovationssystems bilden. Denn das Finden von innovativen Ideen ist nicht nur die Aufgabe von Wissenschaftlern und wissenschaftlichen Institutionen und Hochschulen, auch wir Techniker sollten unseren eigenen Beitrag dazu leisten."

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