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„Ich bin nur ein Arzt, nicht Gott": Vom medizinischen Personal produziertes Musikvideo wird zum Online-Hit
  2019-08-23 08:50:22  cri

Seit zwei Jahren gibt es in China neben dem Internationalen Tag der Krankenschwester noch einen weiteren Tag für das medizinische Personal- Den chinesischen Tag der Ärzte. Zur Feier des zweiten nationalen Tags der Ärzte am Montag produzierte das medizinische Team eines Krankenhauses in der südwestchinesischen Provinz Sichuan ein Rap-Video mit dem Namen „Ich bin nur ein Arzt, nicht Gott". Seit der Veröffentlichung vor einer Woche ist das dreiminütige Musikvideo schnell zu einem Online-Hit geworden.

„Ich bin nur ein Arzt, nicht Gott. In der irdischen Welt behandele ich Menschen wie ein Asket, hab aber auch kein Allheilmittel. Ich bin nur ein Arzt, nicht Gott. Unter meinem Weißkittel versteckt sich auch eine interessante Seele"…Das Rap-Video, begleitet mit dynamischer Melodie und humorvollen Texten, erzählt den Internetnutzern vom Alltag, von Freuden, Sorgen und Wünschen der chinesischen Ärzte.

Wie die Planerin des Musikvideos Frau Liang mitteilte, wurde die ganze Produktion vom medizinischen Personal ihres Krankenhauses und deren Familienangehörigen übernommen. Alle Szenarien im Video seien auf echte Erlebnisse der Ärzte zurückzuführen.

Am Anfang des Videos beschwert sich der Sänger über den lang dauernden Prozess, um Arzt zu werden. „Zehn Jahre sind schon vergangen, bevor ich endlich in die Falle gehen kann", singt der Arzt, bestürmt von unzähligen Büchern und verschiedenen Qualifikationszeugnissen.

Stress und Müdigkeit gehören selbstverständlich zu den Themen, mit denen sich der Rap beschäftigt. „Ein qualifizierter Arzt muss Müdigkeit überstehen können. Ein hervorragender Arzt muss super funktionierende Nieren haben, da es in der Rush-Hour keine Möglichkeit gibt, mal aufs Klo zu gehen. Auch auf der Toilette kommen Patienten, die Fragen stellen", singt der Arzt.

Der Monolog des Arztes findet großes Echo bei den Internetnutzern. Auf dem chinesischen Kurznachrichtendienst Weibo schrieb die Userin „orannge with hair" beispielsweise, dass sie den mühsamen Alltag der Ärzte am besten verstehe. „Mein Vater ist seit mehr als zwanzig Jahren Arzt", schrieb sie, „Oft muss er zwanzig Stunden lang vorm Operationstisch stehen. Harnsteine stören ihn immer wieder."

Mittlerweile gibt es in China etwa drei Millionen Ärzte, die medizinische Dienstleistungen für 1,4 Milliarden Menschen anbieten. Angesichts der knappen medizinischen Ressourcen sind die meisten Ärzte überbelastet. Regelmäßige Überstunden und fehlender Schlaf schaden ihrer körperlichen und seelischen Gesundheit.

Doch im Vergleich zu den Sorgen um die eigene Gesundheit sei das mangelnde Verständnis der Patienten für die Ärzte besonders frustrierend, erklärte Frau Liang. Solange die medizinische Behandlung die gewünschten Erfolge nicht erziele, egal aus welchen Gründen, wird den Ärzten zuerst etwas vorgeworfen und dann werden sie beleidigt. In extremen Fällen würden sie sogar verprügelt oder getötet.

Im Rap-Video beschäftigt man sich ebenfalls mit diesem bedrückenden Thema. „Manche Patienten beschweren sich, dass die Ärzte viel zu viele Untersuchungen verschreiben, auch wenn sie gar nicht krank sind", singt der Arzt, „Manche betrachten Ärzte als Feinde und folgen deren Anweisungen gar nicht. Schwer erkrankt sagen sie erst, Doktor, Ich hab Angst.".

Dass die Gesellschaft durch dieses Video mehr Verständnis für Ärzte gewinnen soll und die Beziehung zwischen Patient und Doktor gefördert wird, sei das Ziel des medizinischen Produktionsteams, sagte Liang. Ihre Bemühungen haben scheinbar schon einige Früchte getragen. In den sozialen Netzwerken bekommt das Video Millionen von Kommentare:

„Leicht ist das Leben für keinen von uns", kommentierte der Weibo-User „Suisui Jiayouya", „Ärzte sind auch Menschen und werden auch mal krank. Gegenseitiges Verständnis und gegenseitiger Respekt sind das Wichtigste!"

„Ich liebe euch, Engel in weißen Kitteln! Neben interessanter Seele ist auch die Gesundheit besonders wichtig! Passt bitte ganz gut auf euch auf", kommentiert „ZhouXn".

Text Hu Hao

Videolink: https://haokan.baidu.com/v?vid=13243933597382318090&pd=bjh&fr=bjhauthor&type=video

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