Die US-Wirtschaft droht in eine Rezession zu geraten. Die Rendite der zehnjährigen Staatspapiere war vor kurzem erstmals seit zwei Jahren niedriger als die der zweijährigen. Angesichts der ungewöhnlichen umgekehrten Werte warnten Ökonomen und Investitionsinstitute vor dem zunehmenden Risiko einer Rezession der US-Wirtschaft. Die New Yorker Börse reagierte am gleichen Tag mit einem drastischen Absturz: Die Indexe von Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq schlossen alle mit einer Einbuße von etwa drei Prozent.

Die neu veröffentlichten wichtigen Wirtschaftsdaten zeigen eine Abwärtstendenz der US-Wirtschaft, die teilweise auf die Zollmaßnahmen der US-Regierung zurückzuführen sein soll. Die US-Notenbank hat für das laufende Jahr ein Wachstum der US-Wirtschaft von 2,1 Prozent und für 2020 von zwei Prozent prognostiziert. Diese Werte sind deutlich niedriger als die 2,9 Prozent von 2018. Statistiken des US-Handelsministeriums zufolge ist der US-Güterexport in der ersten Jahreshälfte um ein Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum gesunken. Der Produktionsmanager-Index von IHS Markit hat den tiefsten Stand seit September 2009 erreicht, was zeigt, dass die US-Fertigungsindustrie in die schwerste Rezession seit 2009 geraten ist.

Unter diesen Umständen werden die zusätzlichen US-Strafzölle auf chinesische Warenimporte im Wert von 300 Milliarden US-Dollar sicherlich zu einer Preissteigerung und schlechteren Gewinnprognose der Unternehmen führen. Fast alle zusätzlichen Kosten werden von den amerikanischen Importeuren und Konsumenten getragen, wodurch das Risiko einer Rezession der US-Wirtschat weiter zunimmt.

Im Handelskrieg gibt es keinen Sieger. Kritik an den zusätzlichen US-Strafzöllen wird auch in den USA immer lauter. Der Chef des US-Elektronikkonzerns Apple, Tim Cook, warnte in diesem Zusammenhang zum Beispiel vor einer Senkung der Wettbewerbsfähigkeit von Apple. Angesichts der negativen Auswirkungen der Zollmaßnahmen sollten die USA verantwortungsbewusst auf die richtige Bahn zur Lösung der Probleme zurückkehren.