Beijing führt großflächig Nukleinsäuretests durch

2020-06-22 14:52:05

Die chinesische Hauptstadt Beijing führt seit Samstag großflächig Nukleinsäuretests durch. In der Nähe der Geschäftsstraße Xinjiekou im Beijinger Bezirk Xicheng wurde dafür eine von mehreren provisorischen Probe-Entnahmestellen der Stadt eingerichtet. Mithilfe von Dutzenden medizinischen Mitarbeitern können die Einwohner einen kostenlosen Nukleinsäuretest auf COVID-19 durchführen lassen.

Die Probe-Entnahmestelle befindet sich auf einem 3.200 Quadratmeter großen Fußballfeld an einer Wohnsiedlung. Vor den insgesamt acht Schaltern stehen schon am frühen Morgen lange Schlangen. An jedem Schalter gibt es fünf medizinische Mitarbeiter, die persönliche Daten der Testpersonen kontrollieren sowie den Test vorbereiten und durchführen. Das gesamte Testverfahren verläuft schnell, geordnet und reibungslos. 

Xiao Cunli, Direktor des Beijinger Pinan-Krankenhauses, das für die Probe-Entnahmestelle Xinjiekou zuständig ist, erklärt, der Nukleinsäuretest dauere im Durschnitt weniger als eine Minute pro Person. Sie könnten daher inzwischen innerhalb von einer Stunde Proben von mindestens 800 Menschen entnehmen. Xiao rechnet in diesem Zusammenhang damit, dass alle 90.000 Einwohner, die in den benachbarten Wohnsiedlungen wohnen, in den kommenden zehn Tagen einem Nukleinsäuretest auf COVID-19 unterzogen werden können.

Guo Hailong, Direktor der Kommunenverwaltung des Wohnviertels Xinjiekou, sagt, die Stadtregierung habe bereits am vergangenen Donnerstag die Notfallreaktionsstufe für COVID-19 von Stufe III auf Stufe II erhöht. 

Um die vom Xinfadi-Großmarkt im südlichen Außenbezirk Beijings stammenden Neuinfektionen einzudämmen, habe die Stadtverwaltung beschlossen, großflächige Nukleinsäuretests durchzuführen, vor allem in den von dem neuen Ausbruch der Epidemie schwer betroffenen Stadtbezirken. Da es an den Probe-Entnahmestellen möglicherweise zu Menschenansammlungen komme, solle sich jede Stelle den Vorschriften entsprechend aus drei getrennten Funktionszonen zusammensetzen: einer Entnahmezone, einer Wartezone und einer Pufferzone. Guo erklärt weiter: „In Zusammenarbeit mit dem Amt für Öffentliche Sicherheit des Stadtbezirks ist es den medizinischen Mitarbeitern gelungen, innerhalb von zwölf Stunden, also über Nacht, eine Probe-Entnahmestelle in Xinjiekou einzurichten.“

Wang Bitao ist ein Arzt, der seit zwei Tagen an der Probe-Entnahmestelle Xinjiekou arbeitet. Ihm zufolge müssen die Mitarbeiter alle zwei Stunden gewechselt werden, da die hohen Temperaturen den Medizinern, die Schutzkleidung tragen müssen, schwer zu schaffen macht. Sie müssten außerdem nach jeder Entnahme ihre Hände desinfizieren, so Wang weiter.

Die 78-jährige Frau E, die den Test gerade beendet hat, erklärt: „Ich habe gestern gehört, dass wir Nukleinsäuretests machen können. Ich freue mich sehr. Ich möchte getestet werden, auch wenn keine meiner Verwandten Kontakt mit Personen vom Xinfadi-Großmarkt hatten. Aber sicher ist sicher.“ Das Testverfahren sei viel schneller als erwartet, so die 78-Jährige weiter.

Auf dem Gelände der Probe-Entnahmestelle Xinjiekou laufen unentwegt Mitarbeiter herum, die Desinfektionsmittel versprühen, um das Infektionsrisiko der Anwesenden zu verringern.

Zhang Qiang, der stellvertretende Leiter des Krisenstabs für die Epidemieprävention und -kontrolle von Beijing erklärte am Sonntag, die neuen lokal übertragenen COVID-19-Infektionen seien inzwischen im Großen und Ganzen unter Kontrolle gebracht worden. Die Nukleinsäuretests liefen derzeit in der ganzen Stadt auf Hochtouren. Bis Sonntag seien bereits 2,29 Millionen Einwohner getestet worden.

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