Wildtierschutz in Tibet verzeichnet erfreuliche Erfolge

2020-10-30 08:00:00

In Lhasa hat eine detaillierte Bewertung der Ergebnisse der zweiten umfassenden Untersuchung wildlebender Tierarten im Autonomen Gebiet Tibet stattgefunden. Die achtjährige Wildtierstudie hat den Experten zufolge schwerpunktmäßig mehr als 150 Säugetierarten in freier Wildbahn erfasst. Zu den Untersuchungsaspekten gehörten unter anderem Arten, Anzahl, Verteilung, Lebensräume und Erhaltungszustand der auf der Tibet-Hochebene lebenden Wildtiere.

Chinesische Umweltschützer würdigten die umfangreiche Studie, die ihnen zufolge mit Sicherheit zum Schutz der Artenvielfalt im Autonomen Gebiet Tibet beitragen wird. Hoch eingeschätzt wurden überdies die effizienten Maßnahmen der Zentral- und Lokalregierung zur Erhaltung des Tierbestandes auf der Hochebene. Konkret handelt es sich dabei um die staatlichen Projekte für eine gemeinschaftliche Entwicklung, an denen die Bevölkerung beteiligt ist, die wiederum von der Pflege und Erhaltung der wildlebenden Arten profitiert.

Neben der Untersuchung der 157 wichtigen Säugetierarten, die in freier Wildbahn auf der Hochebene leben, haben die Experten eigenen Angaben zufolge insgesamt neun neue Tierarten entdeckt, darunter weißwangige Makaken, Kaskadenfrösche, und Protobothrops, eine seltene auf der Hochebene beheimatete Schlangenart. Der Untersuchung zufolge leben in weiter Wildnis auf der Tibet-Hochebene derzeit insgesamt 1.027 Tierarten.

Mehr als 900 Tierschützer haben sich an der achtjährigen Felduntersuchung beteiligt. Sie haben die 6.346 Quadratkilometer große Untersuchungsfläche in 260 unterschiedliche Stichprobenzonen aufgeteilt und dabei insgesamt 2.162 Untersuchungsrouten festgelegt.

Um die Wildtiere bei Nachtwanderungen in ihrer natürlichen Umgebung optimal zu beobachten, haben die Experten zahlreiche versteckte Infrarotkameras in den Stichprobenzonen installiert. Da die Wärmebildkameras dank Infrarot kein sichtbares Licht erzeugen, wurden die Tiere bei der Bildaufnahme nicht gestört. Im vergangenen Jahr haben die Wildtierexperten überdies mehrere Drohnen mit Wärmebildkameras gekauft und bereits über 1.000 Stunden für die Beobachtung der freien Wildbahn auf der Hochebene eingesetzt. Insgesamt haben die Kameras bereits mehr als eine Million hochauflösende Fotos geliefert, die maßgeblich zu der umfassenden Wildtierstudie auf der Hochebene beigetragen haben.

Dzongga, stellvertretender Direktor des forstwirtschaftlichen Amtes des Autonomen Gebiets Tibet, zeigte sich besonders zufrieden mit den neuen Tierarten, die im Verlauf der Untersuchung festgestellt wurden. Die Wildtierstudie habe ergeben, dass der Wildtierbestand auf der Hochebene stabil sei, so Dzongga. Viele Tierarten erlebten derzeit offensichtlich sogar ein erholendes Wachstum. Dies zeuge wiederum von den erfreulichen Erfolgen, die das Autonome Gebiet beim Umweltschutz in den vergangenen Jahren erzielt habe.

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